Die Vǫluspá - Ein Überblick

Allgemein

Die Vǫluspá (ausgesprochen "Völüspau" oder "Völuspaa") steht als erstes Lied in der Lieder-Edda. Ihr Name bedeutet übersetzt so viel wie "die Weissagung der Seherin" (von völva = "Seherin" und spá = "Weissagung"). Sie gilt als das berühmteste Gedicht der Lieder-Edda und das wichtigste der mittelalterlichen skandinavischen Poesie.

 

Die Vǫluspá ist in zwei Handschriften überliefert, einmal im Codex Regius mit 62 Strophen, einmal im Hauksbók mit 57 Strophen, wobei in letzterem vier Strophen zu finden sind, die im CR nicht existieren. Diese wurden in die Fassung des CR integriert, sodass die heute übliche Form der Vǫluspá 66 Strophen umfasst.

Außerdem zitiert Snorri in seiner Prosa Edda einige Strophen als Quelle und belegt mit mindestens zehn Nennungen den Namen der Vǫluspá .

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Die Vǫluspá - Die drei stef

"Stef" ist der altnordische Name für eine Art Refrain, der üblicherweise in der Skaldik vorkommt. Ein stef formuliert das eigentlich inhaltlich Gleiche mit unterschiedlichen Worten und tauscht dabei beispielsweise nur die Kenningar aus.

Das ist bei der Vǫluspá anders. Hier sind die stefir jeweils identisch und variieren sprachlich nicht. Dafür aber hat das Lied gleich drei unterschiedliche stefir - was selbst für eine Skaldenstrophe ungewöhnlich wäre.

 

Die Vǫluspá ist das einzige Lied in der gesamten Edda, welches einen stef besitzt. Zusammen mit ihrer Stellung ganz zu Beginn der Edda kommt ihr somit also eine herausragende Stellung zu. Auch in der Skaldik wertet ein stef eine Strophe deutlich auf (siehe dazu den Artikel über den Stellenwert unterschiedlicher skaldischer Strophenformen).

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Die Lieder-Edda - Übersetzungsvergleich

Mittlerweile gibt es von der Lieder-Edda eine ganze Menge an Übersetzungen. Die Übersetzung der Lieder entpuppt sich allerdings als schwierig, da nur schwerlich Inhalt der Strophen und Versmaß (Rhythmus, Alliteration, ggf. Reime) übertragen werden können - vor allem nicht alles zusammen. Aus diesem Grund muss jeder Übersetzer die Entscheidung treffen, ob sich sein Text eher am Rhythmus oder am Inhalt des Originals orientieren möchte. Das jeweils andere wird zwangsweise vernachlässigt und somit kann eine jede Übersetzung nur in Ansätzen wiedergeben, was das Original als Gesamtkunstwerk darstellt.

 

Ich lasse die Übersetzungen unkommentiert, kann aber nur dazu auffordern, sich insbesondere den letzten Vers der Hávamál-Strophe 77 genau anzusehen.

Am Ende findet sich eine Auflistung der Liederreihenfolge, zu welcher sich die jeweiligen Autoren - meist abweichend vom Original - entschieden haben.

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